ZUKUNFTSMUSIK
Animiert durch einige treue Fans und interessierte Konzertgänger schreibe ich hier in sehr loser Folge auf, was mich gerade bewegt. Selbstverständlich freue ich mich über Kommentare.
Mitte Mai 23
Ein eigenartiges Jahr nimmt da seinen Lauf. Gerade organisiere ich parallel drei Projekte und bei allen habe ich den Eindruck, dass den meisten Beteiligten der Schwung fehlt. Keine Risiken eingehen, nur das Allernötigste an Zeit investieren, möglichst wenig einbringen müssen. Aber natürlich sind die Anderen schuld, wenn's nicht rund läuft. Seltsam, so kenne ich meine Kollegen gar nicht ...
Für 2024 soll es ganz besondere KONZERTE BEI KERZENSCHEIN geben: große Besetzungen, spannendes Zeug. Hoffentlich klappt's mit den Sponsoren.
VOM HIMMEL HOCH geht bald in die dritte Runde und interessantes zeug liegt auf meinem Notenständer. Hoffentlich klappt's mit den Veranstaltungsorten.
Ein neues, für mich aufregendes Projekt: Lesung mit Musik - alles im Alleingang, also mit mir als Leserin und Spielerin. Meine Bücher bieten da schließlich einen großen Spielraum. Viele hatten nach dieser Möglichkeit angefragt, weil es eine sehr flexible Variante ist in Bezug auf Raum und Anreise. Hoffentlich hat sich die Planung gelohnt und bald flattern erste Buchungen ins Haus
Mitte April 23
Das Frauenbuch bekommt super Kritiken, das freut mich sehr.
Jetzt geht es weiter mit jeder Menge Kammermusik und auch der Kleine Prinz wird wieder aufgelegt. Nach wie vor stehen viel weniger Konzerte in meinem Kalender, als vor der Pandemie.
Ende März 23
In letzter Zeit wurde ich sehr oft gefragt, wieso Musiker immer noch üben müssen. Können die nicht alles längst? Ja und nein. Ja: mit viel Berufserfahrung und einer gewissen Leichtigkeit im Umgang mit Notenmaterial und Instrument kann man natürlich so manches schneller "können". Aber nein: Musik machen ist wie Sport treiben, hört man damit auf, so gehen Fähigkeiten und Kraft verloren.
Bei der Musik kommt noch dazu, dass jedes Werk andere Dinge verlangt. Manchmal im Großen, weil hier ein Werk aus dem Barock eher gut geübte Fingerakrobatik braucht und dort ein Werk der Romantik vor allem viel Luft und große Bögen. Oder aber im Kleinen, weil eine spezielle Stelle besonders ungünstig liegt und auch nach langem Üben immer wieder schwierig ist und nie, auch nach Jahren, völlig problemlos sein wird.
Und allgemein ausgedrückt kann man auch sagen, dass es in der Musik ist wie im Leben. Routine ist gut, lässt aber die Aufmerksamkeit, v. a. für's Detail, kleiner werden. Das ist natürlich ganz ungünstig, denn Musik lebt vom Detailreichtum.
Und noch ein Punkt: Unsere Aufmerksamkeitsfähigkeit ist nicht unendlich - leider. Je mehr Musik ich mache, um so mehr wird das in der Vergangenheit gespielte in den Hintergrund gedrängt. Ich muss es beim nächsten Mal also erst wieder entstauben, den Kopf und die Finger daran erinnern, was speziell hier zu tun war und mich v. a. wieder an die allgemeinen Abläufe erinnern, auch im Zusammenspiel, und dann all das wieder in vorderster Front in meinem Kopf haben.
Deshalb ist es besonders unangenehm, mehrere Programme gleichzeitig zu spielen - also z. B. "Französische Komponistinnen" am Donnerstag und Sonntag, und dazwischen am Samstag ein Barockprogramm mit meinem Trio. Ich versuche es zu vermeiden, aber immer ist das nicht möglich.
März 23
Grade ist sehr viel los. Die Proben für das neue Frankreich-Programm sind in vollem Gange und in Kürze kommt mein neues Buch FRAUENGESCHICHTEN auf den Markt. Im April und Mai stehen dann wieder ganz wenig Konzerte in meinem Kalender - ein großer Unterschied zu der Zeit vor Corona. Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt.
Januar 23
Schon recht traurig macht mich die Tatsache, dass es in der vergangenen Weihnachtssaison kein einziges öffentliches Vom-Himmel-hoch-Konzert gegeben hat. Die Veranstalter waren sehr vorsichtig, kann ich verstehen. Trotzdem ...
Was mich sehr glücklich macht: beim Leiermann erschein bald mein nächstes Buch "Frauengeschichten"
Und natürlich auch sehr schön: Die neuen Programme nehmen alle Form an.
Mitte November
Nun ist es soweit, es wird eine Möglichkeit geben, eines oder in der Zukunft vielleicht auch mehrere meiner Konzertprogramme privat zu buchen. Deshalb habe ich auf meiner Seite hier im Netz einen momentan noch seeeehr kleinen Shop eröffnet. Schaut Euch doch mal um. Für Kritik bin ich wie immer dankbar.
Ende Oktober
Ich habe sehr lange darüber nachgedacht und jetzt eine Entscheidung getroffen. Mein neues Programm für Flöte allein, das als moderiertes Konzert über die Bühne gehen soll, wird auch als buchbares Privatkonzert möglich sein. Das Genre bietet sich an, weil ich alles alleine stemme und die Besetzung ist auch gut, denn nicht jeder hat einen Flügel oder ein Klavier im Wohnzimmer stehen.
Nun bin ich sehr gespannt, ob Interesse besteht. Die Werbetrommel rühre ich allerdings erst ab Mitte Dezember für das neue Jahr. Ich habe noch nie ein Programm gespielt, dass zu einem größeren Teil aus Text besteht, der das Gespielte erklärt. Spannend!
Mitte Oktober
Ein eigenartiges Jahr geht da seinem Ende entgegen. Die Anzahl der Konzerte hat sich wieder ein wenig erholt, aber nichts im Vergleich zu "vor Corona". Zum ersten Mal seit schätzungsweise 30 Jahren habe ich im Dezember kein einziges Konzert - zumindest nicht Stand heute.
Ich übe viel und es ist schön, in Ruhe an technischen Baustellen feilen zu können. Ich denke über neue Programme nach - aber nur sehr verhalten, denn die Wahrscheinlichkeit, dass jemand sie buchen möchte, geht gegen Null. Und ich kann mich nicht entscheiden, ob ich auf den Zug "Wohnzimmer-Konzerte" aufspringen soll. Viele meiner Kollegen bieten dieses Format unterdessen an. Hm.
Von der Schreiberei jedoch kann ich nur Gutes berichten. Mein Flötenbuch bekommt eine zweite Auflage, eigentlich eine erweiterte Auflage und auch das Buch über Frankreich wird überarbeitet. Außerdem wird es - vermutlich im März - ein neues, drittes Buch geben. "Frauengeschichten - Kulturgeschichten aus Kunst und Musik", so wird es heißen. Das Recherchieren hat mich sehr beschäftigt und auch ein wenig desillusioniert, denn manche Dinge haben sich für Frauen bis in unsere Zeit hinein unverändert ungünstig entwickelt.
Noch einmal Mitte September
Mitte September
Die Sommerferien sind vorbei, der Herbst kommt merklich näher und ich freue mich, dass die Konzertsaison wieder beginnt. Mal sehen, was die nächsten Monate bringen. Ich habe deutlich weniger im Kalender stehen, als um diese Zeit üblich. Dafür schreibe ich aber deutlich mehr und bin momentan besonders mit dem nächsten Buch beschäftigt. Ich bin sehr dankbar, dass sich diese Möglichkeit genau zur richtigen Zeit aufgetan hat.
Mitte August
Diesmal habe ich die Schulferien herbei gesehnt. Schulferien ist ja nicht gleichbedeutend mit Ferien, aber ein großer Brocken fällt doch von den Schultern, nämlich der Unterricht. Ich unterrichte wirklich gerne, aber es wird immer anstrengender, denn die Schüler müssen immer mehr bei Laune gehalten werden. Komisch ... die Fleißigen werden immer seltener.
Jetzt also Schul-Sommerferien und ich kann mich auf den anderen Teil meiner Arbeit konzentrieren. Die erste Woche vergeht meist mit nach - oder vorgeholten Stunden und mit Verwaltungsarbeit. In der zweiten Woche komme ich dann langsam zur Ruhe, sortiere Stapel zurück in die Regale und mache auch mal ..... nix.
In der dritten Woche fange ich dann an zu üben. Üben ohne Konzert im Genick ist super - Fingertechnik, Klang, neue Stücke ausprobieren ...
In der vierten Woche geht es dann ans Eingemachte, denn ich baue die Grundstrukturen für die nächste Konzertsaison auf. Da befinde ich mich gerade - heute ging's los. Ich freue mich sehr auf all das Neue. Endlich wird es einmal wieder ein Programm für Flöte allein geben, das ist schon lange her ...
Ende Juli
Viel Planerei momentan. Aber das tut gut. Für die nächste und übernächste Saison plane ich mehrere Programme, in denen alle Telemann-Fantasien erklingen sollen. Dazu sollen dann auch Lehrvideos auf der Campus-Plattform des Leiermanns erscheinen. Mal sehen ...
Außerdem wird das Flötenbuch, also die Kulturgeschichten - nicht nur für Flötisten in neuer Auflage erscheinen. Es sollen einige Kapitel dazukommen über flötistische Standardliteratur.
Anfang Juli
Schon wieder ein neues Buch-Projekt. Frauengeschichten - Kulturgeschichten aus Musik und Kunst.
Ende Juni, noch einmal :-)
Ich freue mich riesig, dass ich beim LEIERMANN nun auch als Stadtschreiber dabei sein kann. Kennt Ihr die alte Tradition der Stadtschreiber? Der Leiermann versucht, sie in unsere Zeit zu holen. Noch steht das Projekt ganz am Anfang, aber die Idee ist super. Bald werden auch Museen, Restaurants usw. mit an Bord sein und man kann auf einer Seite seinen ganzen Ausflug planen.
Ich bin nun also Stadt- und Seeschreiberin vom Gardasee, eines unserer Lieblings-Urlaubsziele. Schaut doch mal rein - zwei Texte sind schon auf dem Blog und es soll monatlich ein weiterer dazukommen.
Ende Juni
Wir haben für den Herbst und Winter einige Programme ändern müssen. Manche Veranstalter denken mehr oder weniger laut darüber nach, Konzerte im November oder Dezember abzusagen. Deshalb haben wir uns schweren Herzens entschieden den 2. Teil unseres Komponistinnenprogrammes ins Frühjahr 2023 zu verschieben. Für Herbst und Winter planen wir nun Wiederaufnahmen, die kosten - und probenmäßig weniger aufwändig sind. So trifft es uns etwas weniger stark, falls tatsächlich Absagen ins Haus flattern.
Mitte Juni
Zäh läuft es an mit Konzerten und Festivals. Immernoch ist der Terminkalender viel, viel leerer, als vor Corona. Ich bemerke, dass Routine - oder fehlende Routine - nicht zu unterschätzen ist. Puuuu ...
Mitte Mai
In letzter Zeit wurde ich oft gefragt, wie das eigentlich funktionieren kann mit so vielen unterschiedlichen, kurz aufeinander folgenden Programmen und Projekten. Hier ist ein passender Platz, um diese Frage zu beantworten.
Neue Projekte sind im Augenblick ihres Auftauchens auf der Bühne oder dem Blog nur für den Zuhörer oder Leser neu. Für mich und meine Kollegen liegt dann schon viel Arbeit hinter uns. Meist plane ich die Konzertsaison 18 Monate im Voraus, d.h. die kommende Saison wird kleinteilig geplant (Themen festgelegt,Termine gemacht für Proben, Noten besorgt usw.) und die Saison danach schon in groben Zügen. Das ist wichtig, um überhaupt herauszufinden, welche Kollegen wann frei oder interessiert sind.
Der nächste Schritt ist auch wichtig: Wann habe ich überhaupt Zeit, was zu üben. Ja, auch wir Profis müssen schließlich üben, das klingt für manche überraschend. Das notiere ich mir dann wochenweise in meinem Kalender, damit ich keine bösen Überraschungen erlebe.
Kommen Premieren näher, dann kümmere ich mich im Regelfall nur um ein Projekt. V.a. die letzte Woche vorher ist mein Kopf damit voll - Ohrwürmer über Ohrwürmer!
Schwierig ist es, wenn in sehr kurzer Zeit, z.B. an aufeinander folgenden Tagen zwei unterschiedliche Programme im Kalender stehen. Normalerweise versuche ich das zu vermeiden; momentan passiert es jedoch ab und zu, weil nach wie vor viel wegen Corona nachgeholt werden soll.
Im Augenblick arbeite ich an vier laufenden Programmen: Eines mit meinem Trio JaDe, das gerade oft gespielt wird, zwei Wiederaufnahme mit Barockmusik (einmal 100% Bach und einmal Musik für Sopran, Flöte und Orgel) und das Programm "Alles Tango!" läuft gerade. Ein neues Programm ist in Vorbereitung und im Augenblick besonders übeintensiv: Französische Komponistinnen - Teil 2. Die Premiere ist im Oktober.
Viel Zeit nimmt das Schreiben von Programmen in Anspruch, denn die sollen ja informativ sein. Aus solchen Programmrecherchen sind übrigens meine ersten Texte für den Leiermann- Flötenblog hervorgegangen. Zwei der gerade laufenden Programme kann man hier einsehen.
Mitte April 2022
Jetzt habe ich endlich entschieden, dass das nächste Buch über Frauen in Kunst und Geschichte gehen soll. Ich freue mich auf's Schreiben und habe viele Ideen. Gut, dass das Schreiben so viel Spaß macht, denn mit Konzerten sieht es nach wie vor eher durchwachsen aus. Zwar proben wir viel, aber es werden immer wieder Konzerte abgesagt, verschoben oder das Format geändert. JaDe geht im Mai ins Tonstudio, um Dorothea Hofmanns neues Stück "Fadenspiele" aufzunehmen. Eine cd soll entstehen mit ihrer Flötenkammermusik und wir sind dabei.
Anfang April 2022
Alles läuft recht zäh. Der Arbeitsaufwand ist wieder der selbe wie vor Corona: Proben sind ausgemacht, Programme besprochen, Noten besorgt. Üben steht auf der Tagesordnung - und dann: wieder eine Absage. Langsam wird es immer schwieriger, die Motivation am Leben zu erhalten. Hoffentlich wird das schnell wieder besser.
Anfang März 2022
Beim Leiermann erscheint bald ein Sammelband unter dem Motto "Sommerfrische". Von mir sind auch drei kurze Texte drin. Und unser neues JaDe-Programm ist super geworden! Ich stelle es nebenan/unten als Datei ein, falls jemand ein paar Sätze lesen möchte.
Ende Februar 2022:
Die Auftragsarbeit für JaDe ist da und unser neues Programm somit fertig zusammengestellt. Diesmal sind wir recht virtuos und auch neuzeitlich unterwegs - tolles Zeug!
Außerdem musste ich mich mit der GEMA herumschlagen, die unser Programm "Alles Tango" nicht als E-Musik einordnen wollte. Das ist schlimm, weil die Komponisten dann wesentlich weniger ausgezahlt bekommen. Nun hat sich zum Glück alles geklärt.
Und auf dem Leiermann-Blog gibt es einen neuen Text von mir. Es geht um Anna Amalia, die eine Schwester des "Flötenkönigs" Friedrich II. war und selbst viel komponierte. Der Text ist zu finden auf dem Blog zu Frauen in Kunst und Geschichte, natürlich beim Leiermann. :-)
Anfang Februar 2022:
Die JaDe-Proben beginnen in dieser Woche - wir freuen uns riesig.
Sieht nicht besonders gut aus für Konzerte, Lesungen und Kultur im Großen und Ganzen. Trotzdem planen wir weiter. Viele Veranstalter können keine ordentlichen Gagen zahlen, weil die Platzauslastung natürlich auch sie an den Rand des Ruins bringt.
"Rodrigo" ist für diese Saison auf jeden Fall abgesagt, dafür kommt "Der kleine Prinz" wieder ins Programm.
Schön ist: Mein Flötenbuch wird es bald als Podcast beim Leiermann geben. Jetzt im Februar beginne ich damit, das erste Kapitel einzusprechen. Bin schon gespannt ...
Dezember 2021:
Im Augenblick erarbeiten Alice Graf und ich gerade unser neues Komponistinnen-Programm für den Herbst 2022. Momentan sind Clémence Grandval, Claude Arrieu und Lili Boulanger unsere Favoritinnen.
JaDe hat Kompositionsaufträge vergeben für das kommende Programm 2022, mal sehen, ob wir dann Altes oder Neues im Programm haben werden. Und auch die Besetzung Flöte/Akkordeon freut sich weiterhin auf Neues.
Das "rodrigo-project" mit Werken von Joaquin Rodrigo für Sopran, Flöte und 2 Gitarren liegt nach wie vor auf Eis - wir sind nicht sicher, ob es sich wieder beleben lässt. Ähnliches gilt für ein großes Projekt für Flöte und Streichtrio.
Beide Konzertreihen sind für die kommende Saison zumindest vorsichtig angedacht - zu bedenken ist dabei, dass schon Planung, Notenbeschaffung und Terminbesprechungen kosten - und zeitaufwändig sind. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
"Vom Himmel hoch ..." sammelt nach wie vor eifrig neue Werke für den 3. Band, der bei Canticus entweder 2022 oder 2023 erscheinen wird. Für eine zweite cd werden Sponsoren gesucht, da bin ich für Tipps dankbar.
Beim Leiermann schaffe ich in diesen Wochen die Rahmenbedingungen für einen Frauen-Blog und wir denken über Hörbücher und die Unterrichtsplattform nach.